Unterbringung von Flüchtlingen in den Gemeinschaftsunterkünften (GuK) in den Anwesen „Goldener Hirsch“,
Hotel „Am Kirchberg“ und Hotel „Bären“

Sehr geehrte Dame,
sehr geehrter Herr,

wir möchten Sie mit diesem Schreiben über den aktuellen Stand der geplanten Unterbringung von Flüchtlingen informieren. In der vergangenen Woche wurden wir bei einem Termin mit Vertretern des Landratsamtes darüber informiert, dass die ersten Flüchtlinge wahrscheinlich Ende September/Anfang Oktober in Dossenheim eintreffen werden. Über den genauen Termin wird das Landratsamt von den Erstaufnahmestellen erst 3-4 Tage vorher informiert, zum gleichen Zeitpunkt soll die Gemeinde Nachricht erhalten. Gleiches gilt für die Daten der Flüchtlinge. Herkunftsländer, religiöse Angehörigkeit, familiäre Zusammensetzung, Alter u.a. werden auch erst zum dem vorgenannten Termin bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass alle Personen im Asylverfahren erfasst sind und die gesundheitlichen Untersuchungen bereits durchgeführt wurden.

Im „Goldenen Hirsch“ und „Am Kirchberg“ sollen jeweils bis zu fünfzig Personen untergebracht werden und zwar vorwiegend Familien. Im „Bären“ werden voraussichtlich bis zu achtzig Personen einziehen, hier gibt es eine Mischung aus Familien und Einzelpersonen.

Zwei Mitarbeiter des Landratsamtes sind für die soziale Betreuung der Flüchtlinge zuständig und werden zumindest zeitweise – angedacht sind zwei bis drei Tage in der Woche – vor Ort sein und Sprechstunden und Beratungen abhalten. Darüber hinaus sind weitere hauptamtliche Mitarbeiter (z.B. Hausmeister) vor Ort. Selbstverständlich werden auch Mitarbeiter der Gemeinde präsent sein.

Wir möchten mit Ihnen auf jeden Fall im ständigen Dialog stehen und werden Ihnen in regelmäßigen Abständen Termine anbieten, um eventuell auftretende Probleme und deren Lösungen gemeinsam mit Ihnen zu diskutieren. In akuten Fällen wenden Sie sich bitte an folgende Mitarbeiter:

Thomas Schiller, Fachbereichsleiter Bürgerdienste
Tel. 06221-865120 oder 

Jürgen Stannek, Sachgebietsleiter Ordnungsamt
Tel. 06221-865154 oder 

Selbstverständlich stehe auch ich Ihnen zur Verfügung (Tel. 06221-865111 oder ).

Erfreulicherweise haben sich – neben Vereinen und den Kirchengemeinden – bei uns über 200 Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, darunter auch einige Personen, die im direkten Umfeld zu den Einrichtungen wohnen. Es haben sich bereits sechs Arbeitskreise gebildet, die die Arbeit auch schon aufgenommen haben.

Die Situation ist für unsere Gemeinde sicherlich nicht einfach. Wenn aber alle Beteiligten – Hauptamtliche, Ehrenamtliche, Anwohner und die Flüchtlinge selbst – gemeinsam die Probleme angehen, bin ich zuversichtlich, dass wir die Situation meistern und ein friedliches und würdevolles Zusammenleben möglich machen können.

Dies jedenfalls wünsche ich den Anwohnern und der gesamten Gemeinde und nicht zuletzt unseren neuen Mitbewohnern, die größtenteils eine lange strapaziöse und gefährliche Reise aus Kriegs- und Hungergebieten hinter sich haben.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hans Lorenz
Bürgermeister

Offener Brief des Bürgermeisters vom 16.9.2015 an die Anwohner der Flüchtlingsunterkünfte in Dossenheim